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Wie alles begann ........

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Wie aus dem Besuch der Modellbahn-Messe in Köln im Oktober 1987, die heutigen Modelleisenbahnfreunde Hamburg Walddörfer entstanden!!!

Björn, Erik, Rolf und der Verfasser dieses Artikels, kurz Uwe genannt, verbrachten viel Freizeit miteinander, in welcher die Modellbahn immer mehr in den Vordergrund geriet. Allein Björn hatte in seiner damaligen Wohnung in Berne eine Eisenbahn in HO Gleichstrom aufgebaut. In diesem Zimmer verbrachten wir immer mehr Zeit zum Spielen und Fachsimpeln, während sich die Freundinnen im Wohnzimmer mit „Frauenthemen“ beschäftigten. Dort reifte dann auch die Idee, mal zu der damals schon legendären Modellbahnausstellung (was den Namen auch verdiente) nach Köln zu reisen.

Da die Anreise mit der Deutschen Bundesbahn für uns nicht in Frage kam ( Abfahrts - und Ankunftszeiten, sowie der Preis waren für uns nicht akzeptabel), fuhren wir sehr früh mit Björns Auto in Hamburg/Berne los und machten uns auf den Weg nach Köln.

Dort angekommen, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die dort gezeigten Anlagen waren für uns überwältigend. Die sonst nur in der Miba, im Eisenbahnjournal oder im EK abgelichteten Anlagen konnten wir nun „Live und in Farbe“ bestaunen. Und nicht nur die Anlagen faszinierten uns, nein, auch die aufgebauten Börsentische, sowie die einschlägigen Modelleisenbahnhersteller tummelten sich in den Hallen. Dort wurde auch das neue Modellmagazin „Bahn und Modell 0/87“ (der ein oder andere erinnert sich vielleicht noch an dieses Magazin) kostenlos verteilt. Der Hammer war aber die rund um Köln stattfindende Dampflokfahrt. Ich weiß nicht mehr genau ob es die BR 41 3545 wahr, oder eine BR 01, es war einfach „ klasse“ und prägend!!!

Etwas geschafft traten wir dann die Heimreise an. Im Auto wurden erst einmal die ganzen Eindrücke verarbeitet und es keimte der erste Gedanke auf, wollen wir nicht auch eine große Anlage zusammen mit „Gleichgesinnten“ bauen? Jetzt trafen wir uns fast jede Woche in dem Lokal „Königsbacher“ in Berne, um unsere Pläne, einen Modelleisenbahnverein zu gründen, in die Tat umzusetzen. Nachdem wir uns für einen Handzettelentwurf (damals sagte man noch nicht Flyer) entschieden hatten, wurde dieser in überschaubaren Mengen in den einschlägigen Modelleisenbahnfachgeschäften (davon gab es in Hamburg noch einige) ausgelegt. Wir fieberten nun dem ersten Treffen, an einem Dienstag im „Königsbacher“ entgegen. Kommt überhaupt jemand, was für Typen erscheinen da, werden wir uns auf Wechsel- oder Gleichstrom einigen? All diese Fragen geisterten in unseren Köpfen rum. Der große Tag kam und…………….es kamen immerhin 12 Interessierte zum Treffen. Ich will mich kurz fassen, wir einigten uns zunächst darauf, im „losen“ Verband des Themas Modelleisenbahn während unserer Treffen zu erörtern und uns gegenseitig auszutauschen. Zwischen den wöchentlichen Treffen nahmen wir mit den Modelleisenbahnern in Boberg Kontakt auf, besuchten ihr Vereinsheim und bekamen eine Vereinssatzung als „Muster“ mit auf den Weg. Der geneigte Leser wird sich jetzt natürlich die Frage stellen: „Eine weitere Gründung eines Modelleisenbahnvereins im Raume Hamburg, wird doch sicherlich von den bereits bestehenden Vereinen mit Argwohn beäugt“? Nun, das war bestimmt auch der Fall, aber der Gedanke war, in einer Millionenstadt wie Hamburg wird es wohl doch möglich sein einen weiteren Verein zu etablieren. Nach einigen Abenden, die teilweise bis in den frühen Morgen gingen, wurde eine eigene Vereinssatzung als Entwurf zur Vorlage erarbeitet. Am 29.03.1988, also gerade mal fünf Monate nach der Kölner Modellbahn- Messe, wurde der Verein „Modelleisenbahnfreunde Hamburg Walddörfer“ im Lokal „Königsbacher“ ins Leben gerufen.

Nun stellte sich aber die Frage nach dem Vereinsheim. Immer im Lokal war ja recht nett, aber welcher Besucher möchte schon unter irgendwelchen Schienen rumkrabbeln, um an den Tresen zwecks Bierbestellung zu gelangen……! Der Verfasser hatte zur damaligen Bundesbahn einige Kontakte geknüpft. Und so konnte in Billbrook, bei der AKN ein leer stehendes Gebäude besichtigt werden. Dieser Raum war zwar sehr groß und für unser Vorhaben mehr als geeignet, musste aber aufwendig restauriert werden. Zu dieser Zeit fanden vor dem Gebäude noch recht viele Rangiertätigkeiten statt. Was uns auch recht gut gefiel. Echte Bahn vor der Tür. Ein weiteres Manko war die Unsicherheit des Mietverhältnisses. Was passiert, wenn uns gekündigt wird, mit der Anlage?

 Als Alternative brachte nun der Verfasser einen ehemaligen 26,4 m Bahnpostwagen ins Gespräch. Nach mehreren Diskussionsrunden die das Für und Wider eines Waggons beleuchteten, reisten Björn, Rolf und der Verfasser nach Hannover. Dort hatten wir zur Bundespost Verbindung hinsichtlich ausrangierter Bahnpostwagen auf-genommen. Vor Ort suchten wir uns den vermeintlich besten Waggon aus und fuhren mit dieser Info wieder nach Hamburg zurück. Noch am Abend wurde eine außerordentliche Mitgliederversammlung, es war wohl die kurzfristigste Einberufung in unserer Vereinsgeschichte, im Königsbacher abgehalten. Vorher hatte der Verfasser bei der Bahn einen eventuell zur Verfügung stehenden Stellplatz in Ohlsdorf zugesagt bekommen. Also zurück zur Versammlung. Der Waggon sollte 4.500,00 DM kosten und würde von Hannover bis Eidelstedt voll beladen mit Weihnachtspost für uns ohne Kosten nach Hamburg gelangen. Nur, wer sollte die 4.500,00 DM bezahlen? Wir einigten uns schließlich darauf, dass jedes Vereinsmitglied 500,00 DM zur Verfügung stellt. Nun musste ja der Stellplatz in Ohlsdorf vorbereitet werden. Gesagt getan. Mit der bahn war vereinbart, dass der Prellbock des zu mietende Gleises vom Ende nach vorn umgesetzt werden müsste, damit der Waggon nicht durch Rangierarbeiten beschädigt würde. Damit das nicht so teuer wird, war vereinbart, dass wir an einem Samstag anrücken und den Prellbock schon einmal vom Gleis lösen sollten. Uns gegenüber war das Stellwerk Ohlsdorf. Der diensthabende Fahrdienstleiter beobachtete uns schon lange sehr argwöhnisch. Und wie es kommen musste, wir waren fast fertig mit Lösen der gesamten Schrauben, hörten wir „Tatütata“. Wir unkten schon: „Jetzt holen sie uns ab.“ Wir staunten nicht schlecht, als tatsächlich zwei Streifenwagen anrückten und uns „in die Mangel“ nahmen. „Gefährlicher Eingriff in den Schienenverkehr“ ist das, was sie machen. Ich versuchte nun die Wogen etwas zu glätten und versuchte den Sachverhalt so schlüssig wie möglich dar zu-stellen. Es half alles nichts. Nach Personalien Aufnahme mussten alle mühsam gelösten Schrauben wieder festgezogen werden, tolle Wurst.

 Am Montag wurde ich dann sofort bei der Bundesbahn vorstellig und erklärte die Dringlichkeit eines Stellplatzes. Wir hatten natürlich erst nach einer Stellplatzzusage der Bundesbahn, den Bahnpostwagen geordert. Dieser wiederum wand sich wie ein Aal und telefonierte sich die Finger wund. Heraus kam dann unser zukünftiger langjähriger Stellplatz im Güterbahnhof Wandsbek Ost, in der Gustav Adolf Straße. Im Nachhinein bekam der Mitarbeiter der Bundesbahn einen erheblichen Rüffel, da die Bahn uns nicht so recht einordnen konnte. Auch die Anzeige wegen den Gefährlichen Eingriff in den Schienenverkehr wurde eingestellt. Der Bahnpostwagen wurde dann von Eidelstedt nach Wandsbek im Januar 1989 verholt, für 1200,00 DM Überführungskosten!!! Nun denn, er war da, der Bahnpostwagen, als unser zukünftiges Vereinsheim und „Spielwiese“ für die Modellbahn !

 Bis dahin musste natürlich noch viel im Waggon selbst umgebaut werden. Auch äußerlich kamen noch schweißtreibende Arbeiten auf uns zu, aber das ist eine andere Geschichte.

Uwe

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